Hallo liebe Leserinnen und Leser,
schön, dass Sie unsere Mail geöffnet haben und sich auf Ihren Freitags-MAZ-Newsletter freuen. Die Havelpost steckt wieder einmal voller Namen, Nachrichten und Tipps aus Brandenburg an der Havel und Umgebung.
Auch ich habe an dieser Stelle noch Ende Juli geschrieben, dass sie eigentlich gar nicht verlieren kann. Nun ja, Satz mit x. Denn gegen den historisch negativen Trend der Bundes-CDU half auch das im Vergleich zu den anderen Kandidatinnen und Kandidaten mit Abstand größte Wahlkampf-Budget letztlich nicht.
Und was jetzt? Tiemann, 1955 in Genthin geboren, wird in den letzten Tagen ganz sicher nicht freudig zum Jürgens-Klassiker
“Mit 66 Jahren” durchs heimische Wohnzimmer getanzt sein. Zu gern hätte sie noch eine Legislatur in Berlin drangehängt. Aber es gibt ja auch in der Heimat viel zu tun. Schon am Montag kündigte das ehemalige Stadtoberhaupt der MAZ an,
sich nun wieder auf die Kommunalpolitik konzentrieren zu wollen. SVV-Mitglied war, ist und bleibt sie ja. Das war übrigens am Mittwoch im erstmals angebotenen
Livestream auch am heimischen PC zu beobachten, den die Linken vor mehr als vier Jahren (!) erstmals beantragt hatten und der
hier on-Demand abrufbar ist. Knapp 1200 Menschen haben sich das viereinhalbstündige “Spektakel” bisher gegeben.
Völlig abwegig ist der Gedanke an eine Rückkehr Tiemanns auf den Rathaus-Thron jedenfalls nicht, wie ein Blick in die Brandenburger Kommunalverfassung zeigt. Die sagt zwar, dass sich nur ein jeder Wahlberechtigter im Alter von 18 bis 62 Jahren in ein kommunales Wahlamt - OB, Landrat oder Amtsdirektor - wählen lassen kann. Für Tiemann würde die Altersgrenze allerdings nicht gelten - denn wer schon mal Hauptverwaltungsbeamte(-r) war, darf sich theoretisch auch mit 85 oder 100 Lenzen ein zweites (oder drittes, viertes…) Mal ins Amt wählen lassen. Das war bis 2016 noch anders - da war mit 70 ohne Wenn und Aber Feierabend.
Nun ist das alles Fischen im Trüben und eine große Portion Spekulatius. Immerhin hat Scheller noch knappe fünf Jahre im Amt vor sich. Doch wer weiß schon, was morgen passiert? Dass Tiemann die Wahl so deutlich verliert, war ja vor kurzem auch noch undenkbar.
Ich wünsche Ihnen und mir ein schönes Wochenende, frei von jeglichen Konjunktiven!
Ihr Philip Rißling